Die Tradition des türkischen Bades geht weit zurück zu einer Zeit, bevor die Türken Anatolien besiedelten. Als die Türken nach Anantolien kamen, brachten sie Ihre Badetradition mit und konfrontierten damit die Römer und Byzantiner. Die verschiedenen Traditionen vermischten sich und mit dem Einfluss des Islams für Reinheit des Wassers wuchs ein vollständig neues Konzept: Das des türkischen Bades.
Mit der Zeit wurde es zu einer festen Institution mit fest verwurzelten Gebräuchen. Sogar damals bei den Osmanen haben sich die Bäder großer Beliebtheit erfreut. Für die Türken ist das Bad mehr als nur ein Platz zum Reinigen der Haut. Der Hamam ist ein lebendiger Amüsier- und Entspannungsbetrieb. Ein Großteil des traditionellen türkischen Alltags passiert im Hamam oder hat mit ihm zu tun (z.B. Frauen vor der Hochzeit, nach der Geburt die Mutter).
Verweilen, Waschen und Plaudern in den orientalischen Baderäumen ist ein Genuß weit weg von Hektik und Alltag. Im Hamam nehmen Körper und Geist ein Bad in milder Wärme und sanftem Licht. Beim Hamam geht es nicht nur um Körperreinigung, sondern um ein wahres Fest der Sinne. Wärme, Feuchtigkeit, Schaum, Düfte und Berührungen ergeben ein komplexes Gesamtkunstwerk im Dienste des Wohlbefindens. Dabei bedeutet das arabische Wort „hamam“ nur wärmen. Hamam ist ein Ort der Zurückgezogenheit, wo sich das Angenehme und die Stille treffen.